Was braucht es um gut Probleme lösen zu können? Aus meiner Sicht braucht es dazu mehrerlei
Und schließlich
Jeder dieser Punkte ist wichtig. Besonders wichtig ist meiner Erfahrung nach das richtige Mindset, die richtige Einstellung.
Heute möchte ich darauf eingehen, wie man zu einem guten, geeigneten und erfolgsversprechenden Problemlösungs-Mindset kommt. Also nicht nur, wie es aussieht, sondern wie man selber ein solches Mindset erreichen kann. Was man tun muss, um wie ein guter Problemlöser zu denken und handeln.
Ein gutes Problemlösungs-Mindset hat nach meiner Erfahrung folgende Attribute
Wenn wir vom Mindset, von Einstellungen sprechen, dann geht es ganz stark um Glaubenssätze. Und da fällt mir immer die berühmte Stelle aus dem Talmud ein.
Achte auf Deine Gedanken, denn sie werden Deine Worte.
Achte auf Deine Worte, denn sie werden Deine Handlungen.
Achte auf Deine Handlungen, denn sie werden Deine Gewohnheiten.
Achte auf Deine Gewohnheiten, denn sie werden Dein Charakter.
Achte auf Deinen Charakter, denn er wird Dein Schicksal.
Verkürzt könnte man daraus schließen:
„Fein, ich achte also auf meinen Gedanken, meine Worte, Taten, Gewohnheiten, mein Charakter und mein Schicksal ergeben sich daraus wie von selbst.“
Leider aber, und das wissen Sie, das weiß ich, lassen sich Gedanken gar nicht so leicht steuern.
Ich meine, Sie kennen das doch auch, oder? Ich bin müde, mir geht’s nicht so gut, und auf einmal kommen ungebetene Gedanken von allen Seiten.
Das geht doch nicht.
Das kannst Du nicht.
Die mögen Dich nicht.
Du hast keine Chance.
Das können Sie gerne nach Bedarf ergänzen.
Und wenn die ungebetenen Gedanken kommen, dann ist „achte auf Deine Gedanken“ erheblich leichter gesagt als getan. Das auf die Gedanken achten ist ein guter Beginn, aber auch nicht mehr.
Meine Erfahrung ist, dass man bei der Kette aus Gedanken, Worten, Handlungen, Gewohnheiten, Charakter und Schicksal auch an anderer Stelle beginnen kann.
Und genau hier kommt Matthew McConaughey ins Spiel.
Kennen Sie Matthew McConaughey? Er ist ein Hollywoodschauspieler, in der Vergangenheit bekannt für romantische Komödien, in letzter Zeit eher im seriösen Fach zu Hause. Wenn Ihnen der Name nicht sofort bekannt erscheint, dann mag das daran liegen, dass er im deutschsprachigen Raum auch schon ganz anders ausgesprochen wurde. J
Zur besseren Orientierung: er war der Hauptdarsteller bei „Interstellar“, er hat bei der ersten Staffel von „True Detective“ mitgewirkt, und er hat einen Oscar für „Dallas Buyers Club“ erhalten.
Matthew McConaughey wird regelmäßig zu einem der attraktivsten Männer auf diesem Planeten gewählt, und er wurde vor ein paar Jahren vom People Magazine sogar zum „Sexiest Man Alive“ gekürt. Einer der Gründe dafür dürfte sein, dass er unglaublich durchtrainiert ist. Wirklich beeindruckend. Der Mann sieht also schon gut aus.
Es gibt da ein langes Interview von ihm, in dem er ausführlich über sich und sein Leben erzählt, und irgendwann fragt ihn der Moderator:
Und man hört förmlich die Notizblöcke rascheln, weil das will jetzt natürlich jeder gerne wissen. Wie kommt man zu einem solchen Körper? Wie komme ich zu einem solchen Körper?
Und Matthew McConaughey sagt nur
Also, ich trainiere nicht, ich gehe nicht ins Fitnessstudio.
Und der Moderator darauf, dem fällt sichtlich schwer das zu glauben:
Und Matthew McConaughey sagt darauf:
Und das ist genial. Matthew McConaughey bringt ein Prinzip, das manchmal als Mini-Habits, also Mini-Gewohnheiten, manchmal als Micro-Habits und dass ich auch schon unter dem Begriff „Minimalkonstanz“ gesehen habe, auf den Punkt.
Und dieses Prinzip lautet: was Du jeden Tag machst, und sei es noch so klein, das formt Dich. Was Du jeden Tag machst, das formt Dein Leben.
Jetzt kann man natürlich sagen, gut der Matthew McConaughey hat ideale genetische Voraussetzungen, sein Vater war Football-Spieler, breite Schultern und muskulös und alles, der Apfel fällt nicht weit vom Stamm. Das mag so sein.
Das Entscheidende aber ist: was man jeden Tag tut, das hat mit der Zeit eine massive Auswirkung auf unser Leben.
Und in diesem Sinne empfehle ich jedem, wirklich jedem, der an seinem Mindset, an seiner Einstellung und an seinen Glaubenssätzen arbeiten möchte, sich dieses Prinzip zu Nutze zu machen.
Das heißt KEINE Neujahrsvorsätze, und KEINE großen Sachen, die Motivation und Überwindung brauchen, und an denen die meisten immer wieder scheitern, sobald sie diese Motivation und Überwindung irgendwann nicht mehr aufbringen.
Sondern: kleine, ganz kleine Ziele, um daraus Mini-Habits also Mini-Gewohnheiten werden zu lassen.
Was heißt das jetzt konkret. Ich nehme mir etwas vor, das mich in eine gewünschte Richtung besser macht. Dann wähle ich eine Dosis, die ich jeden Tag leicht unterbringen kann, für die ich die Zeit und die Willenskraft auf jeden Fall leicht aufbringe. Die Betonung liegt auf leicht. Also nicht, wenn ich ausgeruht und hochmotiviert bin, sondern immer. In ausgeruhtem und motiviertem Zustand fühlt sich diese Dosis wahrscheinlich nicht leicht, sondern lächerlich leicht an.
Und dann mache ich das jeden Tag. Ohne Ausnahme. Wirklich ohne Ausnahme. Jeden Tag.
Hier einige Beispiele von Dingen, die wirklich sehr wenig Zeit brauchen, und die ich jeden Tag mache. Manche seit Monaten, andere seit Jahren.
Und noch viele, viele weitere Mini-Habits.
Und all diese kleinen Gewohnheiten haben mehrere Auswirkungen, die sich nach und nach einstellen.
Es gibt auch negative Beispiele für Dinge, die man jeden Tag macht, und die keine so positiven Auswirkungen haben. Und ich nehme jetzt zwei Beispiele, die vielleicht nicht so offensichtlich sind.
Und was glauben Sie passiert, wenn Sie jeden Tag der Woche am Morgen hören, dass Ihr Leben beschwerlich ist, weil Ihre Arbeit schrecklich ist und Sie dahin müssen? Es wird ziemlich sicher an 5 Tagen pro Woche ein beschwerliches Leben. Willkommen in der Opferrolle, willkommen in der Zwei-Siebtel-Woche, denn die restlichen fünf Siebtel sind ja die reine Katastrophe.
Wenn Sie das jeden Tag aufsaugen, dann wirkt das.
Ich hab diese Gratiszeitungen früher selber gelesen. Das ist Jahre her. Dann habe ich damit aufgehört. Ich hab schon eine Woche später den Unterschied gemerkt. Eine Woche!
Also nochmal: was wir jeden Tag tun, was wir jeden Tag konsumieren, das prägt unser Leben.
So, und jetzt zurück zum Problemlösungs-Mindset. Was kann man, was können Sie täglich tun, um Ihr Problemlösungs-Mindset zu verbessern?