Der Beste Weg zur Entscheidung

Einer der größten Schmerzpunkte von Projekten liegt beim Projektauftraggeber: wichtige Entscheidungen werden nicht rechtzeitig getroffen. Und werden sie doch getroffen, dann sind sie oft nicht verbindlich und werden nicht mitgetragen. Was tun? Was viele Projektmanager überraschen dürfte: sie haben mehr Macht und mehr Möglichkeiten, als ihnen bewusst ist.

PROJEKTMANAGER SIND WIE FRISEURINNEN …

Neulich hatte ich einen wichtigen Termin, die beste Ehefrau von allen aber einen Einwand, meine Frisur sei keine mehr, ich müsse da dringend etwas unternehmen. Die Friseurin meines Vertrauens hatte so kurzfristig keinen Termin mehr frei, dann musste es eben eine andere Friseurin sein. Wird wohl nicht so schlimm werden, dachte ich…

Unerschrocken nahm ich Platz und antwortete auf die Frage, wie ich’s denn gerne hätte, wie ich mir das eben vorstelle: „Hinten und an den Seiten so kurz wie’s geht, sodass man gerade noch nicht auf die Kopfhaut durchsieht („Männer kriegen dünnes Haar“… wusste schon Herbert Grönemeyer), und oben ein wenig kürzer als jetzt. Aber wenn Sie einen anderen Vorschlag haben…?“ Damit glaubte ich meinen Teil der Arbeit getan zu haben.

Nichts da, die freundliche, junge Dame wollte es genauer wissen: „Soll ich das mit der Maschine machen?“ Ich zuckte mit den Schultern und lächelte sie an. Sie hat das als ein „Ja“ interpretiert. Mit der Haarschneidemaschine in der Hand dann die nächste Frage: „Wie viele Millimeter?“ Ich verstand nur Bahnhof. „Auf wie viele Millimeter soll ich die Maschine einstellen?“ präzisierte sie. „Acht oder doch besser zwölf Millimeter?“ Ich hatte keine Ahnung, was das eine wie das andere für mich bedeutet, wollte mir aber keine Blöße geben. Tapfer antwortete ich also „Acht!“, und die junge, freundliche Dame nahm – jetzt, da sie alles wusste, was sie wissen wollte – zügig ihre Arbeit auf.

Zurück bei der besten Ehefrau von allen fiel das Urteil kritisch aus. „Oh Gott, da sieht man ja durch! Hat die das etwa mit der Maschine geschnitten? Hast du ihr das denn nicht gesagt?!“ Schon, aber…

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